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DBT

Dialektisch-behaviorale Therapie

Was ist DBT?

Bei der dialektisch-behavioralen Therapie von Borderline-Persönlichkeitsstörungen (DBT) handelt es sich um eine Therapieform, die vor mehr als 30 Jahren von Marsha Linehan auf der Basis der Verhaltenstherapie entwickelt wurde. Als Ergänzung wurden folgende Elemente in die Therapie integriert:

  • die Betonung von Akzeptanz und Validierung eines momentan auftretenden Verhaltens
  • die schwerpunktmäßige Behandlung von Verhaltensweisen, welche die Therapie gefährden
  • die Betonung der Wichtigkeit der therapeutischen Beziehung
  • die Betonung von dialektischen Prozessen

Im Wesentlichen besteht die DBT aus vier Therapiebausteinen: Einzeltherapie - Fertigkeitentraining in der Gruppe (Skillsgruppe) - Telefonkontakt im Notfall - regelmäßige Intervision der Therapeuten.

Um diese vier wichtigen Bausteine einer erfolgreichen Therapie zu gewährleisten, kooperiere ich mit dem DBT-Netzwerk in Darmstadt. Die Aufnahme der Borderline-spezifischen Psychotherapie setzt die Bereitschaft voraus, an einer Skillsgruppe in Darmstadt teilzunehmen. Die Therapiegruppe umfasst folgende Bausteine:

  • Einführung in das Skills-Training
  • Achtsamkeit
  • Stresstoleranz
  • Umgang mit Emotionen
  • Zwischenmenschliche Fertigkeiten
  • Selbstwert

Was kennzeichnet die Borderline Persönlichkeitsstörung?

Personen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung sind emotional sehr sensibel. Besonders in Beziehungen erleben sie häufig rasch wechselnde Stimmungen sowie Schwierigkeiten, Nähe und Distanz zu regulieren und es besteht eine ausgeprägte Angst, verlassen zu werden. Ihre Beziehungsgestaltung ist intensiv, aber sehr wechselhaft, so dass andere Personen oft wechselweise stark idealisiert und dann wieder abgewertet werden. Es kommt zu wiederholten Beziehungsabbrüchen.

Neben der Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen erleben Personen mit einer Borderline-Störung starke Stimmungsschwankungen und plötzlich einschießende sehr aversiv erlebte Anspannungszustände. Die Stimmung ist stark durch äußere Faktoren beeinflussbar und ist für die Betroffenen schwierig zu regulieren. Oft kommt es zum Teil zu unkontrollierten Wutausbrüchen.

Viele Betroffene berichten außerdem von einem quälenden Gefühl der chronischen inneren Leere.

In vielen Fällen liegt eine Identitätsstörung vor, die durch ein instabiles Selbstbild charakterisiert ist und sich z. B. in einem häufigen Wechsel persönlicher und beruflicher Ziele äußern kann.

Zudem neigen Betroffene zu impulsivem, selbstschädigendem Verhalten in verschiedenen Bereichen, wie z.B. im Glücksspiel, in unverantwortlichem Geldausgaben, Substanzmissbrauch, Essanfällen, risikoreichem Sexualverhalten oder Hochrisikoverhalten. Hierzu zählen auch wiederholte Suizidhandlungen, Suizidandrohungen oder Selbstverletzungen.

Unter hoher Anspannung können außerdem dissoziative Symptome auftreten.

Ein Entstehungsmodell der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Für die Entstehung einer Borderline-Persönlichkeitsstörung wird ein biosoziales Störungsmodell (nach Linehan) angenommen. Nach diesem Modell spielen zwei Faktoren eine zentrale Rolle: zum einen eine erhöhte emotionale Sensitivität der Betroffenen und zum anderen eine invalidierende (abwertende) Umgebung, in der zentrale Grundbedürfnisse nicht erfüllt wurden.

Es wird angenommen, dass Betroffene bereits eine angeborene erhöhte emotionale Sensitivität aufweisen. Das bedeutet, dass sie im Vergleich zu anderen, Gefühle intensiver wahrnehmen. Emotionale Erregungen können durch kleinere Auslöser hervorgerufen werden und es dauert länger, bis sie sich wieder zurückbilden. Diese Veranlagungen stellt jedoch zunächst keinen pathologischen Zustand dar, sondern kann in einer förderlichen Umgebung ebenso zu einer individuellen Stärke werden. Zur Entstehung einer Borderline-Persönlichkeitsstörung ist als entscheidender Faktor eine invalidierende (abwertende, nicht-wertschätzende) Umwelt anzunehmen. Betroffene kommen meist aus einer unsicheren, chaotischen, wenig liebevollen, hart strafenden oder abwertenden Umgebung. Psychologische Grundbedürfnisse wie Sicherheit, Wärme, Geborgenheit und Aufmerksamkeit wurden nicht erfüllt. Der Ausdruck von Gefühlen oder Bedürfnissen wurde oft ignoriert, abgewertet oder gar bestraft (Invalidierung von Gefühlen und Bedürfnissen). Die Kombination dieser beiden Faktoren führt zum einen zur Ausbildung dysfunktionaler Selbst- und Fremdschemata, zum anderen zur Entwicklung einer Emotionsregulationsstörung. Viele der für die Störung typischen Problemverhaltensweisen, wie Selbstverletzungen, Essanfälle und Substanzmissbrauch können u. a. als ungünstige Versuche angesehen werden, diese unzureichende Emotionsregulationsfähigkeiten zu kompensieren.

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